Ur-Skifahrer Edy Reinalter

Edy Reinalter wurde im Dezember 1920 in St. Moritz geboren. Romedi, sein Taufname, war von Kindsbeinen an ein Talent. In beinahe jeder Sportart.

Doch der Skisport hatte es ihm schlussendlich am meisten angetan, denn da konnte er seinen Wagemut erfolgreich einsetzten. „Ein zuvorkommender, liebeswürdiger Mensch“ sei er gewesen, nie habe er sich beklagt, weiss eine Zeitzeugin zu berichten.

Mutiges Vorbild

„Edy hatte vor nichts Angst“, betont sie. Wahrscheinlich deshalb war er Mitglied der berühmt berüchtigten Guardia Grischa. Auch im Militärdienst war er als Instruktor für seine Unerschrockenheit bekannt, wie die Chroniken der Skischule belegen: „Seine Soldaten bewunderten seinen Mut und verehrten ihn als Vorgesetzten und Kameraden“, schreibt Max Robbi, ehemaliger Trainer der Damenski-Nationalequipe, über Edy.

Olympisches Gold

Robbi war denn auch hautnah dabei, als im Olympia-Winter 1948 das historische Slalomrennen stattfand. Das Rennen, bei welchem Edy Reinalter Schweizer Sportgeschichte schrieb. Im zweiten Durchgang fuhr Edy mit 62.2 Sekunden Bestzeit und holte als erster und bis anhin einziger Skirennfahrer Olympisches Gold für die Schweiz.  

Ein Olympiasieger wird Skischulleiter

1953 wurde Edy zum Skischulleiter von St. Moritz gewählt. Daneben amtete Edy als Gemeinderat, wo er sich leidenschaftlich für die Erschliessung der Oberengadiner Skigebiete einsetzte. Ein Wegbereiter für die schönen Pisten, die wir heute auch dank ihm geniessen können. Das war der echte Edy aus Fleisch und Blut.

Denkmal für Schweizer Sportgeschichte

Ihm, dem Urskifahrer, sollte ein Denkmal gewidmet und die Holzfigur Edy, welche die Ski-WM 2017 geprägt hatte,  dank einer grossangelegten Spendenaktion auf Salastrains aufgestellt werden. Als Erinnerung an die grossen sportlichen Leistungen vergangener Tage. Und als Inspiration für alle, die das Feuer des Schneesports in sich tragen, genauso wie er es in sich trug. Für alle St. MoritzerInnen und alle Skifahrer – damals, heute und morgen. Der Verein Save Edy und die Snowsports St. Moritz haben diese Idee und dieses Projekt während Monaten mit Herzblut vorangetrieben. Das Resultat jedoch war ernüchternd. Die Aussicht auf einen langjährigen Rechtsstreit mit der Pro Natura, fehlender Lagerplatz sowie drohende Standschäden an der Figur haben die Initianten im Herbst 2018 schlussendlich zum Aufgeben gezwungen. Dank einer privaten Initiative wird der Kopf von Edy auch in Zukunft weiterleben, dies an einem anderen Standort in Samedan, der Körper hingegen musste entsorgt werden.